Renate Krause, „Der kleine Tsunami“ nullte: 70 Jahre und kein bißchen Ruhe

Wer sie kennt, braucht nicht viel Vorstellungskraft, warum ihr Spitzname „Der kleine Tsunami“ ist. Renate Krause, nimmermüde Ehrenamtliche aus Reinickendorf-West, wurde 70! Fragt man sie, was sie denn als Rentnerin so macht, kommt wie aus der Pistole geschossen „Ich helfe anderen Menschen!“, Andere Menschen, das sind zunächst „meine sechs Kinder“ im Pankower Kinderhospiz. „Jedes Wochenende bin ich von Samstag Abend bis Sonntag Abend im Haus. Wir spielen und singen. Es gibt das gemeinsame Essen und nachts brauchen die Kinder besonderen Zuspruch.“

Ist sie nicht vor Ort, strickt sie Kleidung für die Stofftiere, oder Topflappen, oder Decken. Aktuell läuft das „Projekt Hase“. „Die verkaufen wir dann auf dem Hospizbasar. Wir sind darauf angewiesen, selbst finanzielle Mittel auf die Beine zu stellen, denn Geld brauchen wir für die Kinder immer.“ In der Woche betreibt Renate Krause dann den Backstand. „Ich backe ja für mein Leben gern. Mein Mann ist der Koch, ich bin für das Süsse zuständig.“ Das Ehepaar Krause will nicht zur Ruhe kommen. Er, der ehemalige Busfahrer, ist nun auch schon 90 Jahre alt: „Kürzer treten ist ja mal janz jut… aber eben ooch langweilig!“

Die Krauses sind noch anderweitig unterwegs. „Ich betreue drei alte Ladies, helfe ab und zu in der Obdachlosenhilfe und guck mich auch in der Nachbarschaft um. Dann gebe ich mal einen Wink an die mir bekannten Sozialarbeiter und wieder kann geholfen werden.“ So viel ehrenamtliche Tätigkeit ist ungewöhnlich, aber „Jeder muß seinen Beitrag in unserer Gesellschaft leisten.“ stellt das Geburtstagskind fest. Was sie sich an diesem besonderen Geburtstag wünscht? „Gesundheit, ein noch langes Zusammensein mit meinem Mann und natürlich alle meine Freunde behalten. Denn so lange ich noch alle Latten am Zaun habe, werde ich kein bißchen Ruhe geben!“

Renate Krause, ?Der kleine Tsunami? nullte: 70 Jahre und kein bißchen Ruhe