Gesundheitliche Langzeitfolgen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche sind dem Senat schnurz und piepe

„Als ein großes Eingeständnis des Versagens und der Interesselosigkeit“, bewertet die Abgeordnete der CDU-Fraktion und Vorsitzende des Bildungs- und Familienausschusses, Frau Emine Demirbüken-Wegner, die Antwort des Senats auf die Schriftliche Anfrage 18/26924 zur Kinder- und Jugendgesundheit in Berlin in Zeiten der Pandemie.
„Obwohl inzwischen zahlreiche Studien zu den Langzeitfolgen der Pandemie auf die Gesundheit von Kindern und Jugendliche vorliegen, schert sich der Senat nicht die Bohne um diese wichtigen Fragen.


Er blendet mit Erfolg die warnenden Stimmen von Berliner Kinderärzten, Psychologen und Sozialarbeitern aus, ignoriert die Berliner Umfrage unter 7.500 Kindern und nimmt Berichte zum Thema aus den Bezirken nicht zur Kenntnis.


Wen wunderst, wenn sich bei dieser Verweigerungshaltung die Gesundheitsverwaltung von vornherein und bewusst ausklinkt und der Jugend- und Schulverwaltung die Verantwortung zuschiebt“, erklärt die Abgeordnete.

Dazu führt sie weiter aus:
„Die Antwort der Schulverwaltung schwankt wie so oft zwischen Unkenntnis, Gereiztheit und Rechtfertigungsdruck. Konkrete Zahlen liegen nicht vor, Faktencheck ist ein Fremdwort und auf gesundheitliche Langzeitfolgen ausgerichtete Maßnahmen unbekannt. Die Vorkehrungen erschöpfen sich vor allem in der Umsetzung der Hygieneregelungen.
Und warum die Verteilung von 9.500 mobilen Endgeräten aktiver Schutz vor gesundheitlichen Langzeitfolgen sein soll, erschließt sich mir weder im ersten noch im zweiten Blick“, betont die Politikerin.

Weiter führt Frau Demirbüken-Wegner aus: „Besonders bedrückend sind für mich die fast gelangweilt wirkenden Ausführungen zu dem gewachsenen Beratungs- und Interventionsbedarf. Was heißt das eigentlich, die Angebote werden unter Pandemie Bedingungen aufrechterhalten? Das klingt nach Notbetrieb im Sparflammen-Modus. Kein gutes Signal für die betroffenen Kinder, Jugendlichen und ihre Eltern.


Ein besonderes Kapitel sind für mich auch die ungenutzten Reserven aus dem Wissenschafts- und Forschungspool unserer Stadt. Es ist schon ein ausgesprochenes Armutszeugnis, wenn von den 14 aufgeführten Forschungsprojekten kein einziges auf Anregungen des Senats zurück geht.“


Abschließend erklärt Frau Demirbüken-Wegner: „Alle Möglichkeiten sind in unserer Stadt vorhanden, diese für unsere Kinder und Jugendlichen so gefährliche Entwicklung zu stoppen. Dazu muss der Senat aber endlich aus seiner Lethargie erwachen und aktiv Verantwortung übernehmen. Viel Zeit hat er dazu nicht mehr!“

Schriftliche Anfragen zum Thema: Gesundheitliche und psychosoziale Folgeschäden bei Kindern und Jugendlichen durch die Corona-Pandemie-Maßnahmen im Land Berlin
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