Strassensanierung Wittenau-Süd – es scheitert wieder an den Firmen


Seit vielen, vielen Jahren ist es ein Ärgernis: der Zustand der Strassen Schmitzweg, Heiligental und Brodersenstrasse in Wittenau-Süd ist mehr als nur jämmerlich zu bezeichnen. Bereits in den frühen 2000ern gab es erste Planungen des Bezirksamtes Reinickendorf zur Sanierung dieser Strassen. Die damals geschätzten Millionenbeträge waren in den Berliner Sparhaushalten der ersten 10 Jahre des neuen Jahrtausends nicht aufzubringen. Außerdem meldeten die Berliner Wasserbetriebe (BWB) entsprechende Sanierungsnotwendigkeiten an. Der Bezirk konnte nicht tätig werden.

Erst in den letzten 2-3 Jahren konnte man sich dann zwischen dem Bezirksamt und den BWB verständigen und strebt seitdem eine grundhafte Erneuerung der Strassen an. Es wurden die Bauplanungsunterlagen erstellt und in 2019 erfolgte eine erste Ausschreibung der zu vergebenden Leistungen. Im Ergebnis verfügte der Bezirk nur über ein Angebot, das sich bei näherer Betrachtung als überhöht und in der Abfassung unwirtschaftlich herausstellte. Hier dachte sich wohl die beteiligte Privatwirtschaft, den Mangel an Fachfirmen über den Preis ausgleichen zu wollen.

Es kam zu einer zweiten Ausschreibung. Auf das Ergebnis dieses neuen Verfahrens mußten die Anwohnerinnen und Anwohner lange warten. Sie schalteten schließlich ihre Wahlkreisabgeordnete Emine Demirbüken-Wegner ein, die zusammen mit dem Wittenauer CDU-Vorsitzenden Björn Wohlert beim Bezirksamt nachforschte. Dazu mußte das Bezirksamt nun mitteilen: „Bedauerlicherweise führte auch diese Ausschreibung in dem nachfolgenden Verfahren zu keinem Erfolg, da die Angebote, insbesondere im Los der Berliner Wasserbetriebe, die angesetzten Baukosten weiterhin erheblich überschreiten. Somit muss eine erneute, nunmehr europaweite Ausschreibung durchgeführt werden. Dieses Ausschreibungsverfahren ist zeitaufwendig und setzt voraus, dass die Ausschreibungsunterlagen überarbeitet werden und eine neue Bauplanungsunterlage seitens der Berliner Wasserbetriebe erarbeitet wird. Leider können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen konkreten zeitlichen Rahmen für den Beginn der Bauarbeiten benennen.“ Demirbüken-Wegner und Wohlert dazu: „Gemeinhin wird immer auf die Verwaltung geschimpft, solche Dinge nicht regeln zu können. Hier haben wir allerdings ein Beispiel, wie auch seitens der Privatwirtschaft, die doch teilweise auch berechtigt die Vergabepraktiken der öffentlichen Hand kritisiert, fehlerhaft zu Lasten der Anwohnerschaft vorgegangen wird.“

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