Reinickendorfer Forum für Menschen mit Behinderungen vergibt Ehrenpreise

Die Ehrenpreisträger des Jahres 2025 gemeinsam mit Bezirksbürgermeisterin und der Beauftragten.Die Ehrenpreisträger des Jahres 2025 gemeinsam mit Bezirksbürgermeisterin und der Beauftragten.

Am 1. Dezember fand das dritte Reinickendorfer Forum für Menschen mit Behinderungen statt. Insgesamt wurden fünf Ehrenpreise an Persönlichkeiten verliehen, die sich mit Leidenschaft und Hingabe engagieren. Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) und die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, Regina Vollbrecht, hatten zur Ehrenpreisverleihung in den BVV-Saal eingeladen.

Bürgermeisterin Demirbüken-Wegner begrüßte die rund 80 Gäste: „Diese Veranstaltung ist ein Ort des gemeinsamen Treffens, des Austausches und der gegenseitigen Wertschätzung. Ein Tag, der in unserem Bezirkskalender einen ganz besonderen Platz einnimmt. Er stellt die Menschen mit Beeinträchtigungen in den Mittelpunkt."

Regina Vollbrecht berichtete aus ihrer Arbeit des Jahres 2025 und verfasste für diese Veranstaltung das Gedicht „Der Ehrenpreis". Es endete mit den Zeilen: „Doch jetzt ist es so weit. Liebe Ehrenpreisträgerinnen und Ehrenpreisträger: Ihre Zeit!"

Geehrt wurden in diesem Jahr:

Dennis Keppler, der sich seit einigen Monaten beim Berlin Buddies Projekt der Berliner Starthilfe e.V. engagiert. Begleitet werden Menschen mit Lernschwierigkeiten bei ihren Freizeitaktivitäten. Dennis Keppler unternimmt alle sechs Wochen mit seinem Buddy Mateo etwas gemeinsam. So besuchten sie zusammen ein Rockkonzert, feuerten Alba Berlin an und sonnten sich am Plötzensee.

Edith Maikowski kümmert sich im stolzen Alter von 81 Jahren liebevoll um eine alkoholkranke Nachbarin. Fast täglich steht sie ihr zur Seite, schon über zehn Jahre. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken teilt sie das Geld ein, spart für sie, geht mit ihr Kleidung einkaufen und besucht sie im Krankenhaus. Auch für andere Nachbarn ist sie Ansprechpartnerin. Pflegerisch unterstützt sie den Ehemann einer Bekannten, der einen Schlaganfall erlitten hat.

Monika Mollier unterstützt als Betreuerin ihren Sohn Timon, der in Mannheim in einer WG lebt. Hingebungsvoll engagiert sich Frau Mollier seit einigen Jahren in der Nachbarschaftshilfe. Zwei ältere Damen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, werden von ihr zu Ärzten, Physiotherapeuten, in den Supermarkt und zur Post begleitet. Auch gemeinsame Spaziergänge kommen nicht zu kurz. Das Pfand für eingesammelte Flaschen überweist sie an die Hans-Rosenthal-Stiftung.

Hildegard Rockel war mehrere Jahre als Schöffin im Landgericht aktiv. Seit dem 27.01.2014 ist sie im Frohnauer P.A.N.-Zentrum tätig. Sie umsorgt mindestens einmal pro Woche eine Dame, die auf den Rollstuhl angewiesen ist und auch nicht mehr sprechen kann. Sie massiert deren Schultern und den Rücken, schaut mit ihr fern und liest vor. Bei schönem Wetter gehen sie auch spazieren.

Dennis Viellitz selbst ist mit dem Rollstuhl unterwegs. Seit zwei Jahren engagiert er sich ehrenamtlich bei der BVG. Insgesamt bietet das Verkehrsunternehmen rund 13 Mobilitäts- und Sicherheitstrainings pro Jahr über ganz Berlin verteilt an. Fahrgäste können das Ein- und Aussteigen aus Bus, U- und Straßenbahn üben. Durch seine Beratung gibt Herr Vielitz Menschen mit Behinderungen mehr Selbstständigkeit, Sicherheit und Lebensqualität im Alltag. Sein Engagement ist geprägt von Fachwissen, vor allem aber von gelebter Erfahrung.

Die Veranstaltung wurde in Leichte Sprache und in Deutsche Gebärdensprache übersetzt.