Bezirksbürgermeisterin Demirbüken-Wegner mahnt: „Senat darf niemals an den Lebensrettern sparen“
Die Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Stephan Schmidt bezüglich der künftigen notärztlichen Dienstleistungen in Reinickendorf sowie heutige Presseberichte haben BA Reinickendorf(CDU) stark beunruhigt: „Bei allem Verständnis für die Berliner Sparzwänge, der Senat darf sich niemals an den Lebensrettern versündigen und deren Strukturen kaputtsparen. In der Notfallrettung kommt es auf jede Sekunde an – und gerade in den Außenbezirken, wo ohnehin längere Wege zurückzulegen sind, sind wir in der Pflicht, die auf medizinische Versorgung angewiesene, älter werdende Stadtgesellschaft nicht im Stich zu lassen.“
Notärzte sind momentan an den Feuerwachen in Tegel und Hermsdorf stationiert, in Wittenau bisher nicht. An allen drei Standorten werde es „voraussichtlich Umstrukturierungen“ geben, schreibt Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) in seiner Antwort an den Abgeordneten. Eine belastbare Aussage sei „allerdings erst nach Abschluss des Vergabeverfahrens möglich.“
In der erwähnten Ausschreibung sind laut Presseberichten notärztliche Dienstleistungen nur noch für die Feuerwache in Wittenau vorgesehen. Im Ergebnis würden also die Standorte in Tegel und Hermsdorf wegfallen. Womöglich müsste dann ein einzelner Notarztwagen den ganzen Bezirk abdecken. Das sorgt für Kopfschütteln bei der Bezirksbürgermeisterin: „Das können wir den Bürgerinnen und Bürgern doch überhaupt nicht erklären. Einerseits wollen wir den Katastrophenschutz massiv ausbauen, um für Notlagen gerüstet zu sein. Andererseits soll kein Geld mehr für die effektive Lebensrettung vorhanden sein, wenn der Einzelne auf schnelle medizinische Hilfe angewiesen ist?“
Emine Demirbüken-Wegner fordert die Senatsverwaltung auf, nach bessere Lösungen zu suchen, zumal sie das vermeintliche Einsparpotenzial kritisch sieht. „Wenn die entstehende Versorgungslücke durch mehr Einsätze des Rettungshubschraubers kompensiert werden muss, was jetzt schon erkennbar ist, wird es sicher nicht billiger“, so die Bürgermeisterin.