Erster Reinickendorfer Fachtag für armutssensibles Handeln: neue Impulse für mehr Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und Familien

Fachtag armutssensibles Handeln – v.r.: Staatssekretär Falko Liecke, Dr. Sabine Hübgen (Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut), Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner, Stadtrat Alexander Ewers und Stadträtin Korinna StephanFachtag armutssensibles Handeln – v.r.: Staatssekretär Falko Liecke, Dr. Sabine Hübgen (Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut), Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner, Stadtrat Alexander Ewers und Stadträtin Korinna Stephan

Unter dem Motto „Kindheit kann nicht warten, Teilhabe jetzt – Gerecht aufwachsen in Reinickendorf“ fand am 2. April 2025 der erste bezirkliche Fachtag zum armutssensiblen Handeln statt. Rund 140 Fachkräfte aus Schulen, Kitas, Verwaltung und Trägern der Kinder- und Jugendhilfe tauschten sich über Strategien zur Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut aus. Mit ihrer Teilnahme unterstrichen der Staatssekretär für Jugend und Familie Falko Liecke sowie Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner die Bedeutung des Themas.

Ein bewegender Moment war der Erfahrungsbericht einer betroffenen Mutter, die offen über Ausgrenzung und Herausforderungen im Alltag sprach. Ihre Schilderungen zeigten eindrücklich, wie wichtig eine wertschätzende und unterstützende Haltung in der professionellen Arbeit mit armutsbetroffenen Familien ist.

Staatssekretär Falko Liecke: „Der Reinickendorfer Fachtag zeigt, wie wichtig es ist, armutsbetroffene Familien über Amtsgrenzen hinweg zu unterstützen. Mit der Berliner Strategie gegen Kinderarmut und unserer Unterstützung durch zusätzliche Mittel und Know-How kann die Armutsprävention in den Bezirken wirksam umgesetzt werden.“

Bezirksbürgermeisterin Demirbüken-Wegner (CDU) machte deutlich: „Armut hat zuallererst strukturelle Ursachen und geht uns daher alle an. Nur gemeinsam können wir wichtige Schritte der Veränderung gehen, damit alle Familien und jungen Menschen teilhaben können.

 Fachtag armutssensibles Handeln, Podium Cindy Franke

Der Bezirksstadtrat für Jugend und Familie, Alexander Ewers (SPD) ergänzte: „Armut ist nicht nur ein statistisches Phänomen. Sie zeigt sich im Alltag – in der Schule, im Amt, in der Freizeit. Umso wichtiger ist es, dass Fachkräfte eine armutssensible Haltung entwickeln und lernen, mit Vorurteilen bewusst umzugehen. Denn Teilhabe darf kein Privileg sein.“

Konzipiert hat den Fachtag Cindy Franke, die bezirkliche Koordinatorin für Kinder- und Familienarmutsprävention. Sie stellte den ersten Bericht zur bezirklichen Kinder- und Familienarmutsprävention vor. Er liefert Grundlagenwissen, Daten und Fakten, benennt strukturelle Ursachen und bietet praktische Vorschläge, wie etwa den KiZ-Lotsen zur Prüfung von Ansprüchen auf Kinderzuschlag oder Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepakets. Franke sagte zum Abschluss: „Mich beeindruckt, mit wie viel Entschlossenheit und Tatendrang Kinder- und Familienarmut in Reinickendorf angepackt wird. Der Fachtag war ein wertvoller Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit und Solidarität im Alltag.“ Rückfragen unter: cindy.franke@reinickendorf.berlin.de