Acht Ehrenpreise wurden verliehen.
Bild: BA Rdf Im Rahmen des zweiten Reinickendorfer Forums für Menschen mit Behinderungen wurden am Montag, 25. November, acht Ehrenpreise an Persönlichkeiten verliehen, die sich in herausragender Weise engagieren. Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) und die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, Regina Vollbrecht, hatten dazu ins barrierefreie Hermann-Ehlers-Haus nach Wittenau eingeladen.
Bürgermeisterin Demirbüken-Wegner begrüßte die rund 80 Anwesenden und gratulierte den Preisträgerinnen und Preisträgern: „Den Ehrenpreis verleihen wir heute schon zum elften Mal. Sie, liebe Ehrenpreisträgerinnen und Ehrenpreisträger, sollen wissen, dass wir Ihnen für Ihre ehrenamtliche Arbeit unendlich dankbar sind. Ihr Ehrenamt ist für uns im Fuchsbezirk Goldstaub!”
Regina Vollbrecht ergänzte: „Weil Sie den Reinickendorferinnen und Reinickendorfern Ihre Zeit schenken, gestalten Sie den Alltag lebenswerter und verhindern Einsamkeit.”
Geehrt wurden in diesem Jahr:
- Ursula Moritz und Dietmar Falk, die beide auf die Arbeit des VDK hinweisen und sich in ihrer Nachbarschaft engagieren. Herr Falk übernimmt Einkäufe, hilft bei Notfällen wie Stürzen – manchmal schneller als der Pflegedienst. Frau Moritz mit 90 Jahren kocht Essen, unterstützt beim Ausfüllen von Anträgen, bei der Durchführung von Bankgeschäften und schriftlicher Korrespondenz, stets darum bemüht, dass Ihre Schützlinge die bestmögliche Versorgung erhalten.
- Ulrike Dammköhler merkte während ihrer Arbeit in Krankenhäusern und Pflegeheimen, dass die Tätigkeit im Minuten-Takt nicht Ihren Vorstellungen entspricht. So entschloss sie sich dazu, Menschen ehrenamtlich in ihrer Nachbarschaft zu unterstützen. Für drei Personen bietet sie eine unersetzliche Hilfe durch bearbeiten von Post, begleiten zu Behördengängen und Arztbesuchen. Zehn Mal im Monat steht Sie morgens früh auf, um eine ältere Dame, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, zu versorgen.
- Jürgen Marx hat in seinem Berufsleben mit dem Autokran, die Quadriga auf das Brandenburger Tor gesetzt und einem echten Wahrzeichen Berlins zu großem Ansehen verholfen. Seit 2016 engagiert er sich bei der Organisation „Nachbar hilft Nachbar”. Bei alltäglichen Herausforderungen wie Schränke aufbauen, Keller entrümpeln und Müll entsorgen, Einkäufe erledigen oder Begleitung anbieten. Herr Marx hat ein offenes Ohr für die Menschen, die es gerade nötig haben. So leistet er u.a. einem älteren blinden Herren Gesellschaft.
- Ines Hirschberger, Norbert Drabsch und Frank Zemke engagieren sich alle drei in den Demenz-Wohngemeinschaften von Advita. Frau Hirschberger und Herr Zemke sind in den WGs in denen Ihre Angehörigen leben aktiv, zusätzlich aber auch für die anderen Bewohnerinnen und Bewohner da. Ines Hirschberger spendet Zeit bei der Zeitungsschau, der Beseitigung von gefallenem Herbstlaub im Garten und dem gemeinsamen Backen im Advent. Frank Zemke unterstützt u.a. bei Besorgungen; er bezeichnet die Demenz-WG als sein zweites Wohnzimmer. Norbert Drabsch übernimmt schon seit 20 Jahren ehrenamtlich die rechtliche Betreuung: regelt Versicherungen oder medizinische Belange wie z. B. die Einverständniserklärungen zu bestimmten Eingriffen.
- Pascal Stolzenberg erblindete 2011 nach einem Motorradunfall, fand nach großen Herausforderungen wieder den Weg zurück ins Leben. Heute meistert er seinen Alltag mit technischen Hilfsmitteln, eine App-gesteuerte Kaffeemaschine, eine smarte Waschmaschine und diverse Apps. Er ist Initiator und Begleiter des Stammtisches „ziemlich gute Technik“ in Kooperation mit dem P.A.N. Zentrum der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin. jeden ersten Donnerstag im Monat leitet er im Selbsthilfezentrum Reinickendorf des Unionhilfswerk die Gruppe Blindheit und Sehbehinderungen, wo er sich mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern über alltägliche Probleme austauscht.
Regina Vollbrecht berichtete zuvor aus ihrer Arbeit des Jahres 2024. Außerdem stellte sich die Einsamkeits- und Ehrenamtsbeauftragte des Bezirks, Katharina Schulz, vor.
Eva Siewert und einige Sechstklässler des Friedrich-Engels-Gymnasium stellten das Projekt „Erlebbare Gebärdensprache” vor.
Die Veranstaltung wurde in Leichte Sprache und in Deutsche Gebärdensprache übersetzt.