Reinickendorfer Ausbildungsbuddy 2024 verliehen

In der Werkshalle der Theodor Bergmann GmbH & Co. KG wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Reinickendorfer Ausbildungsbuddy“ am 16.10.2024 die ausbildungsfreundlichsten Unternehmen im Bezirk geehrt. Gastredner Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, machte vor den über hundert Gästen eine Bestandsaufnahme zum Arbeitsmarkt und analysierte die wirtschaftliche Situation in der Stadt. Mit der Schirmherrin der Veranstaltung, Bezirksbürgermeisterin Emine-
Demirbüken-Wegner
, war er sich über die große Bedeutung der dualen Ausbildung für die Wirtschaft einig. Die Bezirksbürgermeisterin betonte den Stellenwert des Handwerks in der Gesellschaft und warb für die nötige Wertschätzung, die Ausbildungsberufen wieder mehr entgegengebracht werden müsste. „Meister statt Master“ - dieser Bewusstseinswandel müsse bei allen Generationen stattfinden.

Ein Meisterberuf sei genauso viel wert wie ein Masterabschluss - in Zeiten des Fachkräftemangels sogar zum Teil noch wichtiger, so die Bezirksbürgermeisterin. „Die Preisverleihung für die engagierten Unternehmen im Ausbildungsbereich sei das Highlight in Reinickendorf und zeige auch, wie sehr viele Betriebe bereits umdenken und auf die Auszubildenden der kommenden Generation zugehen. An dieser Stelle bedanke ich mich noch einmal ganz besonders für das jahrzehntelange Engagement der Ausbildungsplatz-Paten, die den besonderen Wettbewerb in diesem Umfang erst möglich machen“, erklärte Emine Demirbüken-Wegner. Als Zeichen der Wertschätzung überreichte sie Gert Pätzold, dem „Vater der Ausbildungs-Paten“, einen Ehrenfuchs
der Bürgermeisterin.

Die ehrenamtliche Initiative Ausbildungsplatz-Paten hatte mit Unterstützung der bezirklichen Wirtschaftsförderung den Wettbewerb um die ausbildungsfreundlichsten Unternehmen in den drei Kategorien kleines, mittleres und großes Unternehmen ausgeschrieben. Eine Jury, bestehend aus Vertretern der Industrie- und Handwerkskammern, Politik und Verwaltung, wählte folgende Preisträger aus:

  • Das Handwerksunternehmen Plickert Glasereibetriebe GmbH zeigt als kleines Unternehmen mit elf Auszubildenden ein besonders ausgeprägtes Engagement - und das bereits seit 1970! Das Unternehmen ist seit Jahrzehnten der größte Ausbilder in der Branche. Zusätzlich setzt sich der Betrieb für die Ausbildung von Menschen mit Beeinträchtigungen und Fluchthintergrund ein, wo auch eine enge Zusammenarbeit mit externen Einrichtungen stattfindet. Da wundert es nicht, dass über die Hälfte der Mitarbeiter im eigenen Betrieb ausgebildet wurde.
     
  • Im Bereich der mittleren Unternehmen hat die GERB Schwingungsisolierungen GmbH& Co. KG mit hoher Ausbildungsqualität auf mehreren Ebenen überzeugt. Die innovative, weltweit agierende Firma beweist nicht nur bei der Entwicklung von Vibrationskontrollsystemen eine herausragende Qualität. Im Ausbildungsbereich überzeugte das Unternehmen vor allem durch den hohen Einsatz für geflüchtete Jugendliche, die so für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert werden konnten. Der Erfolg war ein Gewinn für beide Seiten: Die Auszubildenden konnten ihre Ausbildung verkürzen und teilweise sogar mit Auszeichnung abschließen.
     
  • Als großes Unternehmen im Bereich der Gesundheitswirtschaft hat die Caritas Klinik Dominikus für sich mit dem Leitsatz geworben: „Nur Menschlichkeit ermöglicht wirklich gute Medizin“. Dieser Leitsatz zieht sich durch das ganze Unternehmen und schlägt sich auch in der ausgeprägten Willkommenskultur für Auszubildende nieder. Eine Bewerbungsmappe mit vielen liebevoll gestalteten Bildern stellen die Stationen der Auszubildenden in der Klinik dar - beginnend mit einer kleinen Schultüte am ersten Tag als Willkommensgeschenk. Besonders eindrucksvoll ist außerdem die besondere Betreuung der Auszubildenden aus dem Ausland. Alle werden hier mit Wohnraum versorgt -in Zeiten des Wohnungsmangels eine ganz besondere Unterstützung!

Den Sonderpreis für Verdienste um die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen erhielt der Handwerkerbetrieb Holger Ohliger Malereibetrieb GmbH. Dieser Handwerksbetrieb setzt sich für die Motivation von Jugendlichen mit Beeinträchtigungen ein, den Sprung zu wagen und eine Ausbildung zu beginnen. Mit der engmaschigen Betreuung der Jugendlichen hat das Unternehmen seit Jahren Erfolg und hilft so, jungen Menschen einen erfolgreichen Weg ins Berufsleben aufzuzeigen.

Bevor die Gäste anschließend beim Buffet zusammenkamen, bedankte sich die
Bezirksbürgermeisterin sehr herzlich beim Vorjahressieger, der Firma Theodor Bergmann GmbH & Co. Sanitäre Anlagen und Rohrleitungsbau KG, für die Ausrichtung der Veranstaltung.