17. Juni - Gedenken an den Volksaufstand in der DDR 1953

Mancher wird sich fragen, was das in der Berliner Strasse für ein Denkmal ist, das gegenüber den ‚Hallen am Borsigturm‘, zwischen Sportplätzen und kleiner Parkanlage sich befindet. Am 17. Juni 1953 machten sich die Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter aus Reinickendorfs Nachbargemeinde Hennigsdorf auf den Weg in die Innenstadt Ost-Berlins, um die gegen das SED-Regime Demonstrierenden zu unterstützen. Der noch nicht durch die spätere Mauer blockierte freie Weg dorthin führte sie geradezu durch den Bezirk, vorbei an den Westberliner Borsigwerken. Der DDR-weite Protest richtete sich zunächst gegen die von den kommunistischen Machthabern vorgegebenen erhöhten Arbeitsnormen, nahm aber sehr schnell Forderungen nach Freiheit, Demokratie und Überwindung des sowjetisch unterstützten Staatsapparates auf.

Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner, der Landrat von Oberhavel Alexander Tönnies, die stv. Bürgermeisterin von Glienicke/Nordbahn Jana Klätke, die Reinickendorfer BVV-Vorsteherin Kerstin Köppen, die Bezirksstadträte Alexander Ewers und Harald Muschner sowie Vertreter/innen der BVV und des Abgeordnetenhauses von Berlin und viele Bürgerinnen und Bürger nahmen am diesjährigen 17.Juni an der Feierstunde zu Ehren der damals Demonstrierenden teil. Das Wachbataillon der Bundeswehr würdigte den Festakt mit der Entsendung einer Ehrenformation.

Demirbüken-Wegner ging in ihrer Rede auf die Errungenschaften unserer Verfassung, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (GG), ein. Auch anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Grundgesetzes gilt es, sich immer wieder bewusst zu machen, dass die darin garantierten Grund- und Freiheitsrechte mutig und engagiert verteidigt werden müssen. Der Ruf ‚Wir sind das Volk‘, der die friedliche Revolution in der DDR 1989 auf den Weg brachte und zur deutschen Einheit führte, sei auch direkte Folge des Volksaufstandes 1953. Alexander Tönnies erinnerte daran, dass es strukturell das gleiche Regime sei, das von Moskau aus 1953 in Ostdeutschland, 1956 in Ungarn, 1968 in der damaligen CSSR oder aktuell in der Ukraine menschenverachtend mit Panzern und Gewalt den freien Willen der Menschen unterdrückt.

Mit dem Zeremoniell der Bundeswehr-Ehrenformation, der Niederlegung von Kränzen und einer Schweigeminute würdigten die Anwesenden zum Abschluss des Gedenkens die Opfer des Volksaufstandes.