Rathaus Reinickendorf: Immer wieder Anlaufpunkt für Tradition
„Am 16. Februar gab es erneut eine besondere Überraschung vor meiner Tür: Zwei Wandergesellen standen vor meiner Haustür!“ freut sich Emine Demirbüken-Wegner. „Es war eine Freude, Johannes Schafhausen aus Trier zu treffen, der bereits seit zweieinhalb Jahren unterwegs ist, und Leon Richard Starick aus Hannover, der erst seit zwei Wochen auf seiner Reise ist.
Durch die Unterstützung seines Kollegen erfährt Leon Richard Starick als Neuling eine wertvolle Begleitung.“
Die Tradition der Wandergesellen besteht bereits seit rd. 800 Jahren. Der Begriff Wanderjahre (auch Wanderschaft, Walz, Tippelei, Gesellenwanderung) bezeichnet die Zeit der Wanderschaft zünftigerGesellen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit (Freisprechung). Sie war seit dem Spätmittelalter bis zur beginnenden Industrialisierung eine der Voraussetzungen für die Zulassung zur Meisterprüfung. Die Gesellen sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennenlernen sowie Lebenserfahrung sammeln. „Ihre Geschichten und Erfahrungen faszinieren mich immer wieder! Nachdem sie uns mit Gedichten unterhalten und über ihre Wanderschaftsjahre in Deutschland erzählt haben, nahmen sie dankbar ihren Obolus entgegen und setzten ihre Reise fort. Ich wünsche den beiden Wandergesellen eine erfolgreiche Tippelei.“ sagte Demirbüken zum Abschied.