Ehrenamtspreise als Zeichen der Wertschätzung
So emotional und stimmungsvoll war die Weihnachtsfeier des Bezirksamts für Reinickendorfs Ehrenamtliche noch nie. Erstmals wurden Ehrenpreise für besonders engagierte Frauen und Männer verliehen – und als dann sogar noch ein Sonderpreis vergeben wurde, floss vor Rührung manche Träne im Foyer des Ernst-Reuter-Saales. Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner und das komplette Stadträte-Team begrüßten die gut 400 versammelten Gäste. Nach der musikalischen Einstimmung durch die großartige Big-Band des Hermsdorfer Georg-Herwegh-Gymnasiums betonte die Bürgermeisterin: „Dass wir am 30. Mai 2024 die erste Reinickendorfer Ehrenamtsbörse veranstalten werden, das ist unser Geschenk und unser Zeichen der Wertschätzung an Sie, die Sie so selbstlos und engagiert in Reinickendorf aktiv sind.“
Vor Bekanntgabe der Empfänger der Reinickendorf-Medaille in Gold unterstrich die Bürgermeisterin: „Diese Ehrung steht stellvertretend für so viele wunderbare Frauen und Männer, ohne deren Einsatz unser Gemeinwesen nicht funktionieren würde.“
In Würdigung ihres außergewöhnlichen ehrenamtlichen Einsatzes zum Wohle der Allgemeinheit sowie der jahrzehntelangen und prägenden Rolle in der Seniorenfreizeitstätte „Märkischer Seniorentreff“ erhielt Eva Mainka, die sich mit stolzen 90 Lebensjahren erneut als Vorstandsmitglied aufstellen ließ, den Ehrenamtspreis in der Kategorie „Seniorenarbeit“.
Für ihren herausragenden wöchentlichen Einsatz und ihr Engagement, etwas Großes für Kinder, Jugendliche und Familien im Fuchsbezirk zu schaffen, ging der Preis in der Kategorie „Jugendarbeit“ ans Team vom Jugend Festival Reinickendorf. Die Jugendlichen reagierten mit Riesenjubel auf diese Ehrung.
In der diesjährigen Schwerpunktkategorie „Menschen in Armut“ wurde Bettina Winkelmeier ausgezeichnet. Sie ist seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Lebensmittelausgabe von Laib und Seele tätig und unterstützt Bedürftige auf dem Franz- Neumann-Platz. Bettina Winkelmeier ist Sprecherin des Quartiersrats Lettekiez, betreut Repair Cafés und verschiedene Nähkreise. Als Mitbegründerin des Nachbarschaftsvereins Lette Nachbarn hat sie eine Nähgruppe ins Leben gerufen, die Herzkissen für an Brustkrebs operierte Frauen herstellt und spendet.
Emotionaler Höhepunkt des Abends war wohl die Vergabe des Sonderpreises an Norbert Raeder: „Ihn kann man nicht in einer einzigen Kategorie zuordnen, da sein Engagement so vielfältig ist und auch über Reinickendorfs Grenzen hinausstrahlt. Er ist eine Institution in seinem Kiez, rings um Residenzstraße und Schäfersee, er ist ,Reinickendorfs Frank Zander‘, sagte die Bürgermeisterin. Es gab stehende Ovationen für den Wirt der aktuell von der Kündigung betroffenen Kultkneipe „Kastanienwäldchen“ an der Residenzstraße. Raeder wurde geehrt für sein unermüdliches Engagement für Senioren, Kinder- und Jugendliche, Menschen in Armut, Obdachlose und Suchtkranke, einsame Menschen, behinderte Menschen, für Frauen, für die Natur und Umwelt. Er hat unzählige Organisationen unterstützt und mitbegründet. Norbert Raeder hat stets ein offenes Ohr für die, die Hilfe benötigen. Sie alle verlieren mit dem Kastanienwäldchen ihre Anlaufstelle. Und was sagt der Betroffene? „Vergesst nicht die, denen es noch schlechter geht“.